Finanzbericht

Finanzkommentar

Die Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SR RWS) schliesst das Rechnungsjahr 2022 mit einem Verlust von CHF 17,3 Mio. ab und liegt damit um CHF 1,2 Mio. unter dem Vorjahresergebnis. Dabei muss berücksichtigt werden, dass im Ergebnis 2022 eine Sonderabschreibung (Wertbeeinträchtigung) von CHF 8,1 Mio. im Zusammenhang mit der Übertragung des Spitals Walenstadt an das Kantonsspital Graubünden enthalten ist.

Gemäss Entscheid des Kantonsrates wird die Spitalliegenschaft Walenstadt per 1. Januar 2023 dem Kantonsspital Graubünden für CHF 8,0 Mio. verkauft. Mit diesem Verkaufspreis wird für die SR RWS ein Buchverlust von CHF 8,1 Mio. entstehen. Indem der Kantonsrat diesem Vorhaben definitiv zugestimmt hat, ist im Rechnungsjahr 2022 der Tatbestand erfüllt, für den zu erwartenden Buchverlust von CHF 8,1 Mio. eine Wertbeeinträchtigung vorzunehmen.

Ohne diese Wertbeeinträchtigung würde das Rechnungsjahr 2022 wesentlich besser abschliessen als das Vorjahr. Dies zeigt sich deutlich beim EBITDA: Die SR RWS konnte eine Steigerung von CHF 7,5 Mio. gegenüber Vorjahr erzielen. Ebenfalls liegt die EBITDA-Marge mit 1.2% wiederum im positiven Bereich.

Die wesentliche EBITDA-Verbesserung ist darauf zurückzuführen, dass die SR RWS gegenüber Vorjahr eine deutliche Umsatzsteigerung ohne entsprechendes Aufwandwachstum erzielen konnte. Diese Entwicklung im Jahr 2022 ist wegweisend für die Bewältigung des in Grabs bevorstehenden Wachstums im Zusammenhang mit der Strategieumsetzung. Ziel ist, eine nachhaltige finanzielle Gesundung des Unternehmens zu erreichen.

Der Gesamtumsatz beläuft sich im  Berichtsjahr auf CHF 215,0 Mio. und liegt damit um CHF 12,0 Mio. (+5.9%) über Vorjahr.  Ohne Berücksichtigung der Umgliederung der Rettungsdiensterträge weisen sowohl der stationäre Umsatz von CHF 147,1 Mio. (Vorjahr CHF 145,2 Mio.) als auch die ambulanten Erträge von CHF 51,8 Mio. (Vorjahr CHF 45,6 Mio.)  eine deutliche Steigerung gegenüber Vorjahr auf.

Leistungsbezogen verzeichnete die SR RWS mit 15 093 stationären Austritten einen Zuwachs von 380 Austritten gegenüber 14 713 Austritten im Vorjahr. Der Schweregrad (Case-Mix-Index) konnte mit 0,890 (Vorjahr 0,891) auf Vorjahresniveau gehalten werden.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt 2022 bei 4,7 Tagen und hat sich im Vergleich zum Vorjahr mit 4,8 Tagen leicht reduziert. Bei 69’129 Pflegetagen (Nachtzensus, exklusive Pflegetage Säuglinge) und 261 betriebenen Betten resultiert für 2022 eine Bettenauslastung von 73% (Vorjahr 68%).

Auch im ambulanten Bereich verzeichnet die SR RWS einen Volumenzuwachs im Vergleich zum Vorjahr. Die ambulanten Besuche konnten um 13'187 Besuche auf 130'868 Besuche (Vorjahr 117'681) gesteigert werden.

Der Personal- und Betriebsaufwand ist mit CHF 212,5 Mio. um CHF 4,4 Mio. bzw. 2.1% angestiegen. Der Personalaufwand hat sich dabei mit CHF 134,8 Mio. rückläufig gegenüber CHF 136,1 Mio. im Vorjahr entwickelt. Dies ist unter anderem auf die Verlagerung von Support- und Servicebereichen ans Kantonsspital St.Gallen zurückzuführen. Die Aufwandsteigerung ist im Sachaufwand angefallen, der gegenüber Vorjahr um CHF 5,8 Mio. bzw. 8.0% angestiegen ist.

Hauptverantwortlich für den Anstieg des Sachaufwands ist die Entwicklung beim medizinischen Bedarf. Eine Umsatzsteigerung in materialintensiven Disziplinen wie der Orthopädie oder der Onkologie hat zu entsprechenden Zunahmen im medizinischen Bedarf geführt.

Weitere Aufwandsteigerungen haben sich in den Positionen «Unterhalt und Reparaturen», «Aufwand für Kleinanschaffungen» (Investitionstätigkeit in Grabs), «Büro- und Verwaltungsaufwand» (Verlagerung Support- und Servicebereiche ans Kantonsspital St.Gallen) und «Übriger Sachaufwand» (Rettungstransporte) ergeben.

Bei den Abschreibungen ist die bereits erwähnte Wertbeeinträchtigung von CHF 8,1 Mio. im Zusammenhang mit der Übertragung des Spitals Walenstadt ans Kantonsspital Graubünden enthalten. Der Zinsaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben.

Im Berichtsjahr wurden Investitionen von insgesamt CHF 13,2 Mio. vorgenommen. Diese Ausgaben stehen vor allem im Zusammenhang mit dem Neubau und den Bauprovisorien am Spital Grabs (Botschaftsprojekt und Bauen im Bestand).

In der Bilanz ist erwähnenswert, dass die per 1. Januar 2023 zum Verkauf an das Kantonsspital Graubünden vorgesehenen Mobilien und Immobilien im Umfang des Verkaufspreises von insgesamt CHF 10,4 Mio. vom Anlagevermögen ins Umlaufvermögen umgegliedert wurden (Sachanlagen im Verkauf).

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