Finanzbericht

Finanzkommentar

Die SR RWS schliesst das Geschäftsjahr 2019 mit einem Verlust von rund CHF -4.2 Mio. ab. Damit hat sich das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um rund CHF 3.5 Mio. verschlechtert – was sich in einem Rückgang der EBITDA Marge von 3.4% auf 1.3% äussert.

Ein Hauptgrund für diese Ergebnisverschlechterung ist auf die ab 2019 gültige Verordnung «Ambulant vor Stationär» zurückzuführen, welche vorschreibt, dass bestimmte Eingriffe (z.B. Kniearthroskopien) nur noch dann stationär durchgeführt werden dürfen, wenn eine entsprechende medizinische Indikation vorliegt. Ansonsten müssen diese Eingriffe ambulant durchgeführt werden.

In der SR RWS wurden solche Eingriffe bisher überwiegend stationär durchgeführt, weshalb diese neue Regelung zu einer erheblichen Verschiebung von bisher stationären Fällen in den ambulanten Bereich führt. Da die ambulante Vergütung wesentlich tiefer ist als die stationäre, ergibt sich daraus ein negativer Effekt auf der Umsatzseite.

Der Gesamtumsatz hat sich denn auch mit CHF 202.0 Mio. im Vergleich zum Vorjahr um CHF 1.7 Mio. rückläufig entwickelt.  Dies ist auf den stationären Umsatz zurückzuführen, welcher sich im Geschäftsjahr 2019 von CHF 153.2 Mio. (Vorjahr) auf CHF 147.3 Mio. reduziert hat.

Leistungsbezogen verzeichnen wir bei den stationären Austritten (15‘352) einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (16'172) von 820 Austritten. Der Schweregrad (Case-Mix-Index) konnte mit 0.8409 auf Vorjahres-Niveau (0.8431) gehalten werden.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in 2019 liegt bei 4.7 Tagen und ist gegenüber dem Vorjahr (4.7 Tage) konstant geblieben. Mit 280 betriebenen Betten (Vorjahr: 288) hat sich die Bettenbelegung gegenüber dem Vorjahr auf 81.1% verringert (Vorjahr: 83.2%).

Der Volumenrückgang beim stationären Bereich ist zur Hauptsache auf den bereits erwähnten Effekt «Ambulant vor Stationär» zurückzuführen. Weitere Gründe für den Rückgang sind rückläufige Fallzahlen in der Geburtshilfe in Grabs sowie vor allem bei den Operativen Fächern in Walenstadt.

Im ambulanten Bereich zeigt sich eine deutliche Steigerung. Der Umsatz ist von CHF 39.1 Mio. im Vorjahr auf CHF 42.3 Mio. angestiegen (+8.2%). Neben steigenden Zahlen vor allem in der Onkologie ist auch hier die Verlagerung von stationär nach ambulant ein wesentlicher Grund für die Umsatzsteigerung.

Der Personal- und Betriebsaufwand ist mit CHF 199.4 Mio. um CHF 2.6 Mio. bzw. um 1.3% angestiegen. Davon entfallen CHF 0.5 Mio. (+0.4% zum Vorjahr) auf den Personalaufwand und CHF 2.0 Mio. (+3.2% zum Vorjahr) auf den Sachaufwand.

Der Personalaufwand hat sich damit konstant zum Vorjahr entwickelt. Darin enthalten ist die Auflösung der im Vorjahr gebildete Rückstellung für Sanierungsbeiträge an die St. Galler Pensionskasse (CHF 0.8 Mio.). Aufgrund des ausreichenden Deckungsgrades bei der St. Galler Pensionskasse per Ende 2019 (>95%) konnte diese Rückstellung wieder aufgelöst werden.

Der höhere Sachaufwand ist vor allem auf einen Anstieg bei den medizinischen Fremdleistungen zurückzuführen. Dies hat mit der Auslagerung des Laborbetriebs der SR RWS ans ZLM (Zentrum für Labormedizin St. Gallen) zu tun.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Investitionen für insgesamt CHF 33.4 Mio. vorgenommen. Diese Ausgaben sind vor allem auf die voranschreitenden Bauarbeiten beim Neubau des Spitals Grabs zurückzuführen. Diese Investitionsausgaben werden vorwiegend über rückzahlbare und verzinsliche Darlehen des Kantons finanziert (Stand per 31.12.2019: CHF 80.0 Mio.). Die 1. Etappe des Neubaus in Grabs wird im Verlauf des Jahres 2020 in Betrieb genommen.

Das negative Ergebnis von CHF 4.2 Mio. im Jahr 2019 stellt die SR RWS vor grosse Herausforderungen für die Zukunft, insbesondere mit Blick auf die Inbetriebnahme des Neubaus in Grabs – ein an sich sehr positives Ereignis – welches bewirkt, dass die Abschreibungs- und Zinskosten sprunghaft ansteigen und das Ergebnis der SR RWS zusätzlich belasten werden.

Bilanz Organigramm
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